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Koloskopie/Colonoskopie (Darmspiegelung)

Die Koloskopie dient zur Früherkennung von Darmkrebs sowie zur optischen Diagnostik bei Verdauungsbeschwerden, Darmblutungen und bestehenden Darmerkrankungen. Dabei kommt ein Koloskop, d. h. eine spezielle, biegsame und schlauchförmige Ausführung des Endoskops, zur Spiegelung der Dickdarm-Innenwand zum Einsatz. Die in der Koloskop-Spitze integrierte Kamera mit Lichtquelle liefert bewegte und deutliche Bilder, die direkt auf einem Monitor angezeigt werden. Jedes kleine Detail der Dickdarmschleimhaut ist für den Internisten deutlich erkennbar bzw. bei gewissen Veränderungen direkt behandelbar und kann zudem für die Patientendokumentation aufgezeichnet werden.

Inhaltsverzeichnis

1.    Koloskop
2.    Ziele der Koloskopie
3.    Vorbereitung und Ablauf der Koloskopie


1 Koloskop

Das Koloskop ist ein biegsames Endoskop, das aus einem flexiblen, fingerdicken, ca. 1,5 m langen Schlauch mit geringer Rückstellkraft besteht und zusätzlich mit einer Aufzeichnungskamera mit integrierter Lichtquelle an der Spitze ausgestattet ist. Außerdem existiert eine Spül- und Absaugvorrichtung.

Über verschiedene Arbeitskanäle (Hohlräume) kann der Arzt Gewebeproben zur Biopsie entnehmen oder Darmpolypen entfernen. Die medizinische Untersuchung bzw. Behandlung mit dem Koloskop erfolgt minimalinvasiv per Einführung in den After bis zum Blinddarm (Caecum). Darüber hinaus ist es oft auch möglich, einige Zentimeter des Dünndarms zu untersuchen

Für den Mediziner stellt das Koloskop in folgenden Fällen eines der wichtigsten Instrumente dar:

  • Bestehende Darmerkrankungen und deren Behandlung
  • Diagnostik bei Verdacht auf Darmerkrankungen
  • Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs
Grundsätzlich ist die Koloskopie für den Patienten eine komplikationsarme Untersuchung, die in der Regel keinen Krankenhausaufenthalt mit sich zieht. 

2 Ziele der Koloskopie

Das Ziel der vorsorglichen Koloskopie ist die möglichst frühzeitige Erkennung von Darmkrebs bei beschwerdefreien Menschen. Ab einem Alter von 55 Jahren übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung zwei prophylaktische Darmspiegelungen im Abstand von 10 Jahren. Bei familiärer Vorbelastung mit Darmkrebs werden Vorsorgeuntersuchungen bereits vor dem 20. Lebensjahr von der jeweiligen Krankenkasse übernommen.

Darüber hinaus dient die Koloskopie zur Abklärung und Diagnostik von Beschwerden wie beispielsweise Blut im Stuhl, plötzlicher, unklarer Gewichtsverlust, Verdauungsstörungen oder Bauchschmerzen. Die Biopsie einer Gewebeprobe, die direkte Entfernung von Darmpolypen sowie die Erkennung von entzündlichen Veränderungen ermöglichen dem Arzt die Einleitung einer gezielten Behandlung, die nach einer Darmspiegelung in vielen Fällen mit großem Erfolg und einer Heilung abgeschlossen werden kann. Selbstverständlich trägt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten bei bestehenden Schmerzen oder zum Ausschluss eines Krankheitsverdachts.

Beweggründe für koloskopische Untersuchungen:

  • Blut im Stuhl oder rektaler Blutabgang
  • Suche nach einem unbekannten Primärtumor bei Metastasen
  • Unklare Gewichtsabnahme oder Appetitlosigkeit
  • Langanhaltender Durchfall oder Verstopfung
  • Schmerzen oder Krämpfe im Mittel- oder Unterbauch
  • Verdacht auf entzündliche Veränderungen


Für folgende Befunde gilt die Koloskopie als maßgebliche und wichtigste Untersuchungsmöglichkeit: 

  • Chronische entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
  • Polypen oder Gewebewucherungen
  • Divertikel (Ausstülpungen der Darmwand) und Geschwüre
  • Stenosen 
  • Schleimhautblutungen
  • Parasiten 
  • Darmkrebs 


3 Vorbereitung und Ablauf der Koloskopie

Im Hinblick auf die Koloskopie muss der Patient in der Vorbereitung der Untersuchung selbst aktiv werden. Zwei bis drei Tage vor dem Termin sollten körner- oder schalenhaltige Lebensmittel vermieden werden, wobei die eigentliche Darmentleerung am Tag vor der Untersuchung beginnt. Hierbei kommt es darauf an, nach einem leichten Frühstück zunächst nur noch flüssige Nahrung aufzunehmen und später nur noch Wasser (möglichst viel) zu trinken. Auf Empfehlung des Arztes beginnt nachmittags die Einnahme der Abführlösung in flüssiger Form, beispielsweise Moviprep. Für einen besonders guten Abführeffekt sollte die Lösung kühl und zügig getrunken werden. Dabei steht im Vordergrund, dass der Patient innerhalb einer Stunde einen Liter der Lösung zu sich nimmt. Die abführende Wirkung setzt in der Regel nach ca. einer Stunde ein. Bis zur Untersuchung am folgenden Tag darf keine Nahrung mehr aufgenommen werden. 

Um eine möglichst komplikationsfreie Untersuchung und die Erkennung von krankhaften Befunden sicherzustellen, muss der Dickdarm optimal gereinigt sein. Dabei verbessert körperliche Bewegung während der vorbereitenden Darmreinigung den Effekt zusätzlich. 
Außerdem dürfen regelmäßig eingenommene Medikamente letztmalig drei Stunden vor der Untersuchung und frühestens zwei Stunden nach der Untersuchung eingenommen werden, um einen Wirkungsverlust zu vermeiden. Über die Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten muss der Arzt mindestens zwei Wochen vor der geplanten Koloskopie informiert werden. 

Die Durchführung der Darmspiegelung erfolgt in der jeweiligen Arztpraxis oder Klinik zumeist ambulant. In der Regel wird die Untersuchung unter Kurznarkose durchgeführt. Bei Patienten mit Erkrankungen oder Einschränkungen des Herz-Kreislaufsystems empfiehlt es sich, aufgrund möglicher, massiver Komplikationen, die Untersuchung unter Wirkung eines Beruhigungsmittels mit zusätzlicher Gabe von Schmerzmitteln vorzunehmen. Während der Kurznarkose werden die Sauerstoffsättigung und der Puls des Patienten mithilfe eines Fingerfühlers kontinuierlich überwacht. Zudem findet bei Risikopatienten eine mehrfache Kontrolle des Blutdrucks statt.

Bei der Koloskopie liegt der Patient schließlich mit angewinkelten Beinen in stabiler, linker Seitenlage. Das Koloskop wird vom Arzt zunächst vom After bis zum Blinddarm bzw. zu den letzten Zentimetern des Dünndarms eingeführt. Beim Zurückziehen des biegsamen Endoskops erfolgt die vollständige Entfaltung des Darms mittels Lufteinblasung mit einem Volumen von mehreren Litern, sodass jeder Millimeter der Darmschleimhaut sorgfältig untersucht werden kann. Durch die Lufteinblasung entstehen nach der Darmspiegelung kurzzeitige Blähungen. Es wird die Verwendung von CO2 anstelle von Raumluft empfohlen, da diese deutlich schneller von der Darmschleimhaut resorbiert wird. 

Nach der Sedierung darf der Patient kein Fahrzeug führen. Dementsprechend sollte nach Möglichkeit vorab eine Kontaktperson für den Transport nach Hause organisiert werden. 

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